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Niflheim

In der deutschen Mythologie ist Niflheim1 das im Norden gelegene, von ewiger Nacht bedeckte Land grimmer Kälte.2

Wie das im Süden gelegene Muspellsheim, das Land des Feuers, so glühend, heiß und brennend, ist Niflheim, so dunkel und so kalt, ein Pol des alten Chaos,3 lange vor der Erde Schöpfung entstanden.4

Getrennt wurden beide Länder durch Ginnûngagap, die Kluft der Klüfte.5 Heute liegt dort unsere Erde.

Aus den Elivâgar fuhren Eitertropfen
Und wuchsen bis ein Riese ward.
Dann stoben Funken aus der südlichen Welt
Und Lohe gab Leben dem Eis.
Vafthrûdhnismâl, Strophe 316

In der Mitte Niflheims liegt der Quell Hvergelmir. Zwölf Flüsse, Elivâgar genannt, ergossen sich vor der Erde Schöpfung aus Hvergelmir nach Ginnûngagap und erstarrten dort zu Eis.7

Aus Muspellsheim aber stoben Funken und schmolzen das Eis und gaben ihm Leben und es erwuchs ein bösartiger Riese den man Ymir nannte.8

Aus Ymirs Fleisch ward die Erde geschaffen,
Aus dem Schweiße die See,
Aus dem Gebein die Berge, die Bäume aus dem Haar,
Aus der Hirnschale der Himmel.
Grimnismâl, Strophe 409

Die ersten Götter, Odin, Vili und Vé, erschlugen Ymir, warfen ihn nach Ginnûngagap und schufen aus seinem Leib Erde und Himmel.10